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Greenpeace-Aktivist:innen protestieren erneut gegen Gasbohrungen vor Borkum | 30-07-2024

FOTO: Hufenbach


Das Wattenmeer ist trotz eklatanter Bedrohungen weiterhin im Fokus der Ausbeutung. :) | foto.Chris Grodotzky Greenpeace

30-07-2024 | Pressemitteilung | Greenpeace

-> Greenpeace-Aktivist:innen protestieren erneut gegen Gasbohrungen vor Borkum
-> Klimaschützer:innen in Schlauchbooten und Schwimminseln errichten schwimmendes Protestcamp an der Bohrstelle

Gegen die klimaschädliche Förderung von fossilem Erdgas protestieren Greenpeace-Aktivist:innen heute rund 20 Kilometer nordwestlich der Nordseeinsel Borkum, wo der niederländische Energiekonzern One Dyas heute eine Förderplattform installieren will. Die 18 Klimaschützer:innen aus Deutschland und den Niederlanden haben drei Schwimminseln verankert, weitere Aktivist:innen demonstrieren in Schlauchbooten und Kajaks für den Schutz des Wattenmeers.  Ihre Fahnen und Banner tragen die Schriftzüge “Gas zerstört!” und “No New Gas”. One Dyas will an dieser Stelle das Erdgasfeld N-05A ausbeuten. 


"Angesichts der immer schneller voranschreitenden Klimakrise können wir uns keine weiteren Gasbohrungen mehr leisten. Hier stehen zudem einzigartige schützenswerte Lebensräume im Wattenmeer auf dem Spiel." - Mira Jäger, Greenpeace-Energieexpertin


Schützenswerte Steinriffe durch Bauarbeiten extrem gefährdet

Bereits am 4. Juni hatte One Dyas die mobile Bohrplattform “Prospector 1” an den geplanten Standort geschleppt, der sich 500 Meter hinter der deutschen Grenze auf niederländischem Gebiet zwischen den Inseln Schiermonnikoog und Borkum befindet. Gegen die Installation protestierten Greenpeace-Aktivist:innen, indem sie auf die noch hochgefahrenen Standbeine der Plattform kletterten. Noch am selben Tag stoppte eine einstweilige Verfügung des obersten Gerichtshofs der Niederlande vorläufig die weiteren Bauarbeiten. Die Plattform wurde daraufhin nach Rotterdam verbracht. Die Verfügung wurde am 21. Juni aufgehoben. 

Das Erdgasfeld N-05A liegt in unmittelbarer Nähe zum UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer. Bohrungen sollen sowohl auf niederländischem als auch auf deutschem Gebiet stattfinden. Eine  Genehmigung zur Gasförderung steht auf deutscher Seite noch immer aus. Zuständig ist das  niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Niederländische Gerichte hatten das Vorhaben über ein Jahr lang aufgestoppt, geklagt hatten unter anderen die Deutsche Umwelthilfe (DUH), die Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland sowie die Stadt Borkum. Auch das aktuell in Neu-Delhi tagende Weltnaturerbe-Komittee rügt Deutschland unter anderem für seine fossilen Förderprojekte in der Nordsee. Im schlimmsten Fall droht der Entzug des Weltnaturerbe-Status des Wattenmeers.   

Nahe der Bohrstelle und entlang der für die Stromversorgung der Förderplattform vorgesehenen Kabeltrasse befinden sich einzigartige schützenswerte Steinriffe, die Greenpeace 2023 erstmals wissenschaftlich dokumentiert hat. Diese wären durch Sediment- und Schadstoffeinträge bei Bauarbeiten und bei der Gasförderung massiv gefährdet. 


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