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Kein Raum für Bedrohung | 24-03-3023

FOTO: Hufenbach


Hass und Gewalt werden in den Netzwerken immer mehr zum Problem :) | foto.grafik. deutsche umwelthilfe

24-03-2023 | Offener Brief | Deutsche Umwelthilfe

Seit Jahren wird versucht, uns mit Gewalt- und Morddrohungen vom Einsatz für Klimaschutz und Saubere Luft abzubringen – jetzt drehen wir den Spieß um und klagen gegen Facebook!

Seit fünf Jahren erlebe ich eine Ausnahmesituation. In einer Facebook-Gruppe mit dem bezeichnenden Titel „Stoppt die Deutsche Umwelthilfe (DUH)!“ mit über 50.000 Mitgliedern wird fortlaufend zu Gewalt oder gar Mord an mir oder anderen DUH-Vertretern aufgerufen. „Geht ins Ohr, bleibt im Kopf – Heckler & Koch“ und dazu ein Foto von sechs Patronen ist beispielsweise eine Antwort auf „Der Klimadiktator“. „Gegen diese Ökoterroristen hilft nur der Gummiknüppel oder einfach wegpusten“ – das sind Botschaften und Aufrufe in dieser von leitenden Mitarbeitern der Automobilwirtschaft ins Leben gerufenen und bis heute offen von Automobilmanagern administrierten Facebook-Gruppe.

Eine besonders unangenehme Qualität hat die neue Strategie, regelrecht eine Hatz auf mich zu veranstalten. Und vor allem, wenn es um die Automobilindustrie geht. Im vergangenen Jahr war es meine Rede im Stuttgarter Staatstheater zur Aufführung des Schauspiels „Ökozid“, das die jahrzehntelange Verhinderung des Klimaschutzes durch die Automobilindustrie darstellt. In dieser Facebook-Gruppe und im Anschluss in allen Stuttgarter Medien wurde die Androhung veröffentlicht, während meines Auftritts das Schauspielhaus in die Luft zu sprengen.  

Das jüngste Beispiel für die gezielte Verfolgung meiner Arbeit für die Aufdeckung des Diesel-Abgasskandals und den Klimaschutz: Am 3. März in Nehren bei Tübingen war ich zu einem öffentlichen Gespräch „Dieselklagen für Klimaschutz“ eingeladen. „Schön den Abend vermiesen, er hat keine ruhige Minute verdient“ folgten –  und über 70 weitere Botschaften, u. a. wie man mir das Essen vergiften, bei der Anfahrt auflauern und mich am besten verprügeln kann.  

Die Täter, die virtuell auf uns einschlagen, werden völlig offen aus der Automobilwirtschaft administriert. Sie alle haben ein glasklares Ziel: Wir sind ihnen zu durchsetzungsstark geworden und sie wollen unser Engagement für einen wirksamen Klimaschutz und ganz speziell auch meine Arbeit für den Klimaschutz im Verkehrsbereich aufhalten. Sie versuchen, uns mundtot zu machen: mit Beleidigungen, Diffamierung und Aufrufen zu Angriffen. Mit Morddrohungen. Sie versuchen Angst und Hass zu verbreiten.  

Doch wir lassen uns davon nicht einschüchtern und werden weiter unermüdlich für den Klimaschutz und für die Saubere Luft kämpfen.  Jahrelang haben das KBA, das Bundesverkehrsministerium und die Dieselkonzerne ihre Profite über das Wohl der Menschen gestellt.  

Vorgestern, an diesem Mittwoch folgte der nächste wichtige Erfolg vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH). Dieser hat nun auch in einer Klage gegen Mercedes-Benz die Abschaltung der Abgasreinigung bei niedrigen Temperaturen für illegal erklärt und Schadenersatzansprüche bejaht. Die Klagen auf Feststellung, welche Diesel-Pkw-Modelle davon betroffen sind, führt die DUH aktuell zu sämtlichen Herstellern vor dem Verwaltungsgericht Schleswig. Daher rechne ich nun mit einer massiven Erhöhung des Drucks auf uns.  

Wir lassen uns von unseren Gegnern, von Hass und Hetze nicht aufhalten und gehen jetzt auch gegen den Facebook-Mutterkonzern Meta vor. Dafür benötigen wir dringend die Unterstützung von ganz vielen Menschen. Bitte stärken Sie uns den Rücken mit einer Spende, oder helfen Sie nachhaltig, indem Sie Fördermitglied werden.  

Die Hater attackieren uns und unsere Unterstützer auf das Niederträchtigste. Hier nur einige Beispiele:

    -> „Mal ein kleines Gedankenspiel zum Schutz der Nation: Hier sind jetzt über 12.800 Mitglieder. Und es gibt doch genug andere Gruppen mit der gleichen Gesinnung. Wenn man das aufteilt, kann ein Auftragskiller doch gar nicht so teuer sein.“

-> „Der Resch fühlt sich bedroht … Hat einer Mitleid mit ihm?“ Antwort: „Ja, der arme Mann. Erlöst ihn bitte von seinem Leiden.“ Antwort: „Du meinst Gnadenschuss.“ Antwort: „Nein, keine Gnade. Möge er lange leiden. Möge er um Erlösung lange betteln müssen…“

-> Kommentar zu einem Link mit dem Titel „Jürgen Resch kämpft weiter gegen Autofahrer“: „Wann wird dieser Terrorist endlich ausgeschaltet?“

Der Facebook-Mutterkonzern Meta bietet Hass- und Gewaltbotschaften eine Bühne und lässt Hater gewähren. Aus reiner Profitgier weigert sich der Konzern, die entsprechenden Gruppen zu entfernen. Meta verweist auf die Möglichkeit, Strafanzeige zu stellen. Das haben wir getan. Über 300 mal! Doch die Strafanzeigen dauern Jahre und werden meist eingestellt. Das ist kein Opferschutz! So schaukelt sich der Hass in diesen Gruppen zu immer wilderen Gewaltphantasien hoch und eskaliert. Soziale Medien? Bei Facebook & Co. könnte man mittlerweile treffender von asozialen Medien sprechen.  

Und nicht nur ich und die Deutsche Umwelthilfe werden massiv bedroht. Die gesamte Umweltszene wird attackiert, weil unsere Gegner verhindern wollen, dass wir weiter fürs Klima kämpfen. Umweltgegner aus Politik und Wirtschaft tun alles, um uns zum Schweigen zu bringen. (Junge) Menschen, die sich für Umwelt- und Klimathemen stark machen, werden mit digitalen Feindseligkeiten per Mausklick überschüttet. Junge Menschen, die um ihre Zukunft kämpfen. Sie werden angegriffen und an den Pranger gestellt. Klimaaktivistinnen und -aktivisten wie Fridays for Future und die Letzte Generation werden medial gebrandmarkt und ihr Protest wird kriminalisiert. Damit lenken Politik und Konzerne von den wirklichen Verbrechen ab: von ihren eigenen Klimaverbrechen!  

Wir lassen nicht zu, dass die Hater gewinnen! Es darf keine straffreien Räume im Netz geben, in denen sich der Hass ungebremst ausbreiten kann und immer mehr Menschen terrorisiert. Deshalb haben wir Klage gegen den Facebook-Mutterkonzern Meta erhoben, einen Verhandlungstermin erfahren in den nächsten Tagen.

Doch eins steht fest: In wenigen Wochen stehen wir gegen Meta vor Gericht.

Wir klagen, um ein Zeichen zu setzen: Dieses Musterverfahren führen wir nicht nur für die Deutsche Umwelthilfe. Wir kämpfen für sichere digitale Räume für uns alle! Und wir werden uns von unseren Gegnern nicht einschüchtern oder mundtot machen lassen! Dafür brauchen wir möglichst viele Menschen, die hinter uns stehen

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